Bierarten

Ale

Ale ist ein althergebrachter Begriff für ein fermentiertes Getränk, das hauptsächlich aus gemälzter Gerste hergestellt wird. Ale ist in Großbritannien beheimatet und dort bleibt „ale“ umgangssprachlich synonym für „beer“. Ales werden mit obergärigen Hefen bei Temperaturen von 15 bis 25 °C vergoren. Die Gärung erfolgt bei höheren Temperaturen als bei Lagerbier. Vor dem 15. Jahrhundert bezeichnete der Begriff „ale“ ausschließlich ungehopfte Biere. Im Gegensatz dazu diente der Begriff „beer“ der Bezeichnung von unter Zusatz von Hopfen hergestellter Getränke. Mit der Zeit fingen auch die Ale-Brauer an, Hopfen zu verwenden. Jedoch blieben die Ale- und die Beer-Brauerei bis ins 18. Jahrhundert getrennte Berufe. Diese Unterscheidung gilt heute nicht mehr und mit der Ausnahme von Porter und Stout bezeichnet man in Großbritannien alle einheimischen obergärigen Biersorten als Ale. In den USA dagegen ist es üblich, alle obergärigen Biere überhaupt undifferenziert als Ale zu bezeichnen – so spricht man z. B. von „Kölsch-Style Ale“.

Altbier

Altbier (oft nur Alt genannt) ist eine zumeist dunkle obergärige Biersorte. Der Name „Alt“ bezeichnet ein Bier nach alter, traditioneller Brauart. Nicht mit diesem Wort verwandt ist der ähnlich klingende, vor allem in Großbritannien gebräuchliche Name „Ale“, der ebenfalls ein Bier obergäriger Brauart bezeichnet.

Bière de garde

Bière de garde bezeichnet eine obergärige Biersorte aus der französischen Region Nord-Pas-de-Calais. Diese Biere können von heller oder bernsteiner Farbe (ambrée) sein und besitzen einen Alkoholgehalt von über 6 %.

Braunbier

Braunbier ist eine veraltete Bezeichnung für Gerstenbiere. In mehreren Regionen in Mitteleuropa waren über Jahrhunderte hinweg nur Gerste und Weizen als Braugetreide zugelassen. Zur Unterscheidung von Weißbieren, die aus Weizen und Gerste gebraut werden, wurden einfache, reine Gerstenbiere als Braunbier bezeichnet. Dabei galten Braunbiere im Vergleich zu Weißbieren als einfaches Alltagsgetränk. In Bayern bezeichnete Braunbier ab dem 18. Jahrhundert ein kräftiges, untergäriges Gerstenbier, während jedes obergärige Bier Weißbier genannt wurde.

Craft Beer

Als Craft beer (auch Craft Bier) werden im Allgemeinen Biere verstanden, die handwerklich von einer unabhängigen tätigen Brauerei erzeugt wurden. Ihren Ursprung hat die Craft-beer-Bewegung in den Vereinigten Staaten.

Gose

Die Gose ist eine Biersorte, die ursprünglich aus Goslar stammt. Die Gose stellt einen eigenen, alten Biertyp dar, der eine gewisse Ähnlichkeit sowohl mit Berliner Weiße, als auch mit belgischen Lambicbieren und deren Spezialform, der Geuze, aufweist. Gose entstand früher, wie die meisten Biere, durch Spontangärung. Heute wird die obergärige Brauart verwendet, wobei neben der alkoholischen noch eine bakterielle Milchsäuregärung stattfindet, die zu dem typischen säuerlichen Geschmack führt. Eine weitere Eigenart besteht in dem Zusatz von Kochsalz und Koriander.

Helles

Helles, auch Helles Lager, Münchner Hell oder Bayrisch Hell ist eine untergärige, hellgelbe und schwach gehopfte Biersorte. Die Farbe des Hellen kann je nach Hersteller von 5 bis 12 EBC variieren. Die Farbe ergibt sich durch niedrige Darrtemperaturen der verwendeten Braumalze. Verwendet werden ausschließlich Malze aus Braugerste, zumeist Pilsner Malz, es können jedoch zusätzlich geringe Beimengungen weiterer Malze zum Einsatz kommen. Vom ähnlichen Pilsner Bier unterscheidet es sich durch eine schwächere Hopfung, wodurch es nur eine geringe Bittere von 16 bis 22 IBU aufweist. Die Stammwürze beträgt zumeist 11,3 bis 12,8 °P bei einem Alkoholgehalt von 4,7 bis 5,4%.

India Pale Ale

India Pale Ale (I.P.A.) ist ein helles, stärker eingebrautes Pale Ale. Das Bier soll im 19. Jahrhundert in England und Schottland für die indischen Kronkolonien mit einem höheren Alkohol- und Hopfengehalt gebraut worden sein. IPA wurden mit etwa 16 % Stammwürze und einer großen Menge Hopfen eingebraut. Heutzutage werden India Pale Ales primär von etlichen Brauereien in England, Schottland, den USA und vielen anderen Ländern gebraut. Ein klassisches India Pale Ale hat einen sehr kräftigen und intensiven Geschmack. Die fruchtige Note soll stark hervortreten und bereits beim Aromatest deutlich wahrnehmbar sein. Um das Hopfenaroma weiter zu erhöhen, werden diese Biere oftmals hopfengestopft. Dies bedeutet, dass während der Bierreifung eine weitere Hopfengabe getätigt wird, wobei sich insbesondere die ansonsten leicht flüchtigen Hopfenöle im Bier anreichern.

Kellerbier

Kellerbiere sind Zwickelbiere aus unterschiedlichen Ansätzen: Weizen, hell oder auch dunkel (gemalzt). In der Regel ist das Bier untergärig, aber beispielsweise das Kellerweizen ist ein obergäriges Bier.

Kölsch

Kölsch ist ein helles, blankes (gefiltertes) und obergäriges Vollbier mit einer durchschnittlichen Stammwürze von 11,3 % und einem Alkoholgehalt von durchschnittlich 4,8 %. Welches Bier sich „Kölsch“ nennen darf, regelt die Kölsch-Konvention von 1985. Kölsch wird mit Gerstenmalz, Hopfen und Wasser gebraut. Einige Brauer setzen auch einen kleinen Anteil Weizenmalz zu. Der Hopfen für Kölsch stammt überwiegend vom Niederrhein, aus der Gegend von Kerpen und Düren sowie aus der Hallertau und Tettnang am Bodensee. Während die meisten obergärigen Biere bei Temperaturen um 20 °C vergoren werden, geschieht dies bei den meisten Kölschbrauereien deutlich kühler, bei etwa 14–16 °C. Kölsch wird traditionell aus einem schlanken, zylindrischen, relativ dünnwandigen Glas mit einem Inhalt von 0,2 Liter getrunken, ortsüblich als Kölschglas oder Stange bezeichnet. Das relativ geringe Fassungsvermögen geht noch auf frühere Schankgewohnheiten zurück.

Lager

Bei Lager(bier) handelt es sich um untergäriges Bier. Die Herstellung von untergärigem Bier erfordert niedrige Temperaturen, weshalb das Brauen vor der Erfindung der Kältemaschine auf die kühlen Wintermonate beschränkt war. Wegen der guten Lagerungseigenschaften konnte es in Eiskellern bis zum folgenden Herbst gelagert werden. Auf diese Eigenschaft bezieht sich der Name Lager.

Märzen

Märzenbier oder kurz Märzen ist ein untergäriges Vollbier, das ursprünglich im März gebraut wurde.

Obergärige Biere

Die Bezeichnung obergäriges Bier beruht darauf, dass bei obergärigen Bieren die Hefe (Saccharomyces cerevisiae) während der Gärung in klassischen Brauverfahren an die Oberfläche stieg. In modernen Brauverfahren sinkt sie nach Ende der Gärung, wie untergärige Hefe, zu Boden. Die für die Obergärung erforderlichen höheren Gärtemperaturen (15 °C bis 22 °C) führen zu einer vermehrten Bildung von Fruchtestern und höheren Alkoholen durch die Hefe. Diese verleihen den Bieren oft ein fruchtiges Aroma. Obergärige Biere wurden früher oft ohne Lagerung direkt im Anschluss an die Hauptgärung vermarktet. Sie waren ungespundet und generell nur kurz haltbar. Heutzutage wird eine Lagerung ähnlich wie bei den untergärigen Bieren durchgeführt.

Pale Ale

Pale Ale ist eine helle Ale-Sorte, die es in unterschiedlichen Bierstilen gibt. Pale Ales werden aus hellem Malz hergestellt. Die gewonnene Würze wird bei warmen Temperaturen zwischen 15 und 20 °C (in Ausnahmen bis 35 °C) obergärig vergoren. Der Begriff wird seit etwa 1703 für Biere verwendet, deren Malz über einem Koksfeuer statt einem Holzfeuer geröstet wird, was zu einer helleren Farbe führt.[1] Sie werden nicht nur mit Gerstenmalz eingebraut, sondern gelegentlich auch mit Roggen-, Weizen- und anderen Malzsorten. Außerdem gibt es Varianten mit Polenta und anderen vorverarbeiteten Produkten. Neben den typischen british style Pale Ales gibt es seit Entstehen der US-Craftbeer-Bewegung auch ein spezielles American Pale Ale, das sich insbesondere durch intensivere Hopfung unterscheidet.

Pils

Pils(e)ner Bier, auch Pils oder Bier nach Pils(e)ner Brauart, in der Schweiz Spezialbier, ist ein nach der böhmischen Stadt Pilsen (tschechisch Plzeň) benanntes, untergäriges Bier mit im Vergleich zu anderen Biersorten erhöhtem Hopfengehalt (und auch starkem Hopfenaroma) und höchstens 12,5 °P Stammwürzegehalt. Nach Pilsner Brauart hergestellte Biere bilden heute den Großteil der in Deutschland produzierten und verkauften Biere.

Porter

Porter ist ein dunkles, oft tiefschwarzes Bier mit einem malzigen oder gar röstmalzbetonten Geschmack. Traditionell war Porter häufig stark gehopft und daher herb. Heute steht der Begriff für verschiedene Arten von Bier. Im englischen Sprachraum bezeichnet es ein meist (aber nicht immer) obergäriges Bier mit einem Alkoholgehalt von 5 % Vol. In anderen Ländern, so auch in Deutschland, steht „Porter“ für ein teilweise untergäriges, dunkles Starkbier mit 7–9 % Vol. Alkohol. Diese Variante ist vor allem im Ostseeraum populär und wird deswegen im englischen Sprachraum als „baltic porter“ bezeichnet. In Deutschland existierte schon vor dem Ersten Weltkrieg eine süße Portervariante, die noch heute hergestellt wird. Besonders alkoholarme und extraktreiche deutsche Porter wurden auch als Ammen-, Malz-Extrakt- oder Gesundheitsbier beworben.

Rauchbier

Rauchbier stellt eine Besonderheit dar und kann sowohl unter- als auch obergärig gebraut werden. Es wird unter Zugabe von geräuchertem Malz hergestellt, wodurch es seinen rauchigen Geschmack erhält. Rauchbier ist vor allem in der Region um Bamberg verbreitet.

Red Ale | Rotbier

Red Ale ist ein mit melanoidinehaltigen Malzen gebrautes Ale.
Als Rotbier werden verschiedene Biersorten bezeichnet. Regional wird besonders das belgische Rotbier und das Nürnberger Rotbier unterschieden, in anderen Regionen wird Rauchbier oder Braunbier als Rotbier bezeichnet. Im angelsächsischen Kulturraum gehören Red Ales zu den tradierten Biersorten.

Schwarzbier

Schwarzbier ist ein dunkles Vollbiere, das heute – anders als früher – meist untergärig hergestellt wird. Der Alkoholgehalt beträgt in der Regel zwischen 4,8 und 5%. Seine dunkle Farbe erhält Schwarzbier meist durch die Verwendung dunklen Braumalzes oder Röstmalzes – was ihm die typisch röstige Note gibt –, seltener auch durch Farbebier. Der Stammwürzegehalt beträgt mindestens 11°.

Spontangärige Biere

Bei spontangärigen Bieren wird keine Hefe zugesetzt. Stattdessen werden die örtlichen, frei in der Luft fliegenden Hefesporen in den offenen Gärbottich genutzt, um die Gärung anzuregen. Es ist die älteste Art, die Würze zur Gärung zu bringen, und stammt aus der Zeit, als der Hefepilz den Menschen noch unbekannt war. Zu den spontangärigen Bieren gehören: Gueuze, Jopenbier, Kriek und Lambic.

Stout

Das Stout ist ein meist schwarzes, obergäriges Bier mit einem Alkoholgehalt von 3 % bis 10 % und einer ausgeprägten cremefarbenen Schaumkrone. Es wird gelegentlich auch mit besonders stark gerösteter unvermälzter Gerste (10 %) und mit Gerstenmalz (90 %) gebraut.

Untergärige Biere

Bei untergärigen Bieren sinkt die Hefe (S. carlsbergensis) nach dem Gärungsprozess auf den Boden des Gärtanks. Es sind gewissermaßen „ausgebaute“ Biere, die eine gewisse Reifezeit benötigen. Ihre Herstellung benötigt Reifung mit Temperaturen von weniger als 10?°C. Deswegen konnte beispielsweise das Märzen früher nur bis März gebraut werden, woher es seinen Namen hat.

Weißbier

Weißbier, auch weißes Bier oder einfach nur Weiße, ist eine Biersorte, die sich ursprünglich nur auf die Abgrenzung zu Braunbier, Rotbier und Schwarzbier bezog. Die Bezeichnung weiß ist der mehrdeutige Hinweis auf das verwendete Getreide Weizen (wie bei Weizenbier) und die hellere Farbe der meist obergärigen Biere gegenüber den „braunen“ untergärigen Gerstenbieren. Während in Südbayern Weißbier meist mit Weizenbier gleichgesetzt wurde, werden klassischerweise auch obergärige Gerstenbiere als Weißbier bezeichnet.

Wieß

Wieß (Weiß) ist der Vorgänger des heutigen Kölsch. Es wird ebenfalls obergärig gebraut, ist aber im Gegensatz zum Kölsch unfiltriert und naturtrüb. Die Filtration des Bieres wurde erst mit der Industrialisierung des Brauprozesses möglich. Wie beim Kölsch wird Gerste als Mälzgetreide verwendet. Wieß wird nicht aus Stangen getrunken, sondern aus Gläsern, die zwischen 0,3 und 0,5 Liter fassen.

Zoigl

Der Zoigl (auch Zeugl oder Kommunbier) ist ein untergäriges Bier, das vor allem in der nördlichen Oberpfalz verbreitet ist und von Privatpersonen gemeinschaftlich gebraut wird. Die Maische für den Zoigl wird im so genannten Kommunbrauhaus gekocht und gehopft. Die gewonnene Würze nehmen die einzelnen Zoiglbrauer mit nach Hause und versetzen sie im Gärkeller mit Hefe. Da dabei jeder Zoiglbrauer nach seinem eigenen Rezept verfährt, sind Schwankungen im Geschmack des Zoigl von Ortschaft zu Ortschaft, aber auch von Wirt zu Wirt üblich und für das Zoiglbier geradezu typisch. Neben diesem traditionellen Zoigl wird heute auch von kommerziellen Brauereien Bier unter dem Namen Zoigl angeboten.

Zwickelbier

Zwickelbier (kurz Zwickel oder Zwickl), auch Kellerbier genannt, ist ein ungefiltertes, „naturtrübes“ Bier. Das Bier wird meist direkt nach dem Nachgärungsprozess in Gastwirtschaften angeboten oder kommt alternativ als Flaschenbier in den Handel. Das Zwickelbier gehört zu den ungespundeten Bieren. Es unterliegt nicht der üblichen kalten Reifung und hat daher einen geringen Kohlensäuregehalt. Da alle natürlichen Schweb- und Trubstoffe im Bier verbleiben, wird es als ernährungsphysiologisch wertvoller angesehen als filtriertes Bier. Es ist ein würziges und „süffiges“ Bier.

Quelle: http://wikipedia.de